Den „Großen Knollen“ bestiegen
Bei unseren jährlich stattfindenden Wanderungen erleben wir immer wieder, wie schön die nähere Umgebung von Göttingen ist – mal entdecken wir wieder bekanntere, mal aber auch unbekanntere Ecken.
Für die Wanderung im Jahr 2009 haben wir uns den Südharz auserkoren, um den „Großen Knollen“ kenen zu lernen.
Der Große Knollen befindet sich südlich von Sieber und ist mit 687 m zwar nicht die höchste Erhebung im Harz, bietet aber einen wunderschönen Ausblick auf Brocken und Wurmberg und die Harzer Bergwelt. Entstanden ist er als Porphyrvulkan, was man am Wegesrand teilweise an der rötlichen Färbung des Gesteins erkennen kann, die durch den unterschiedlich oxidierten Eisengehalt entstanden ist.
Die Tour startete in Sieber vom Parkplatz des dortigen Schwimmbades aus. Ungefähr 20 Wanderer waren versammelt, um die "Besteigung" des Großen Knollens in Angriff zu nehmen. Aber es war Gott sei Dank ein eher lockerer Spaziergang mit einem leichten Anstieg auf den ersten Metern, bis wir uns rechts in die „Büsche“ schlugen und über einen schmalen Pfad den Weg etwas abkürzen konnten.
Statt mehrere Kilometer länger zu laufen, haben wir dann aber doch einen etwas steileren Anstieg genommen. Der hatte es in sich und einige Wanderer kamen deutlich ins Schwitzen. Eine Kletterausrüstung brauchten wir zwar nicht, aber es war immerhin eine sportliche Herausforderung, die alle Teilnehmer mit Bravour gemeistert haben.
Wir waren dann doch alle ganz froh, als wir einen breiten ausgebauten Waldweg erreichten, auf dem wir bequem die letzte Strecke zurücklegen konnten. Nach einer erholsamen Pause mit Stärkung des leiblichen Wohls ging es schließlich weiter, um den Gipfel zu "erklimmen".
Auf dem Großen Knollen steht ein ca. 20 m hoher Aussichtsturm, so dass man das herrliche Panorama aus gut 700 m Höhe bewundern kann. Der Knollenwirt hatte alles bereit, damit wir unseren Hunger und Durst stillen und den "Gipfelsturm" genießen konnten.
Anschließend begann auf der anderen Seite des Berges der Abstieg. Die Anstrengungen des Aufstiegs waren schnell vergessen, weil es auf einem guten Weg bequem bergab ging. Zum Schluss gab es dann als kleine Einlage noch einen abenteuerlichen Weg über eine Wiese und durch Gestrüpp. Aber alle haben tapfer durchgehalten und solch eine kurze Abenteuerroute ist bei unseren Wanderungen immer drin. Ohne dieses kleine „Abenteuer“ würde uns allen auch etwas fehlen.
Es war ein sehr schöner Rundwanderweg von circa 15 Kilometern. Trotz des zwischenzeitlich ziemlich steilen Weges war er für alle gut zu schaffen. Die Planungen für die nächste Wanderung haben auch schon begonnen und wer mitmachen möchte, ist immer herzlich willkommen.
Unsere diesjährige Wanderung wird uns erneut in den Harz führen – genauer – zum Albertsturm, aber dieses Mal haben wir eine wirklich bequeme Route ausgewählt!
Melanie Homeier